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AutorenbildFilialleitung@Ideensupermarkt

OMR-Bashing - eine dilettantische Mini-Analyse.


Unlängst kann man, auch hier auf LinkedIn, beobachten, wie sich der Trend des OMR Bashings durch die Timelines zieht. Auf den ersten Blick könnte man dahinter die Ursache des Dazugehörens oder Nicht-Dazugehörens vermuten. Personen die es in den Kreis - der Speaker:innen geschafft haben versus die anderen. Vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Vielleicht ist es der in jedem Menschen tief verwurzelte Wunsch, zu Lernen oder zu Lehren.


Die Vermittlung von Wissen allein scheint heutzutage, jedenfalls im Mainstream, nicht interessant genug zu sein. Man muss es in Zugehörigkeit, Hipness und sonstige auf Likeability orientierte Mechanismen verpacken. Am Ende wird man von hippen Dingen in eine hippe Falle gelockt, bei der der Mehrwert an Lernen, neuen Erkenntnissen und echter Wissensvermittlung, um den es ursprünglich ging, verschwunden ist.


Dabei reicht Lernen allein völlig. Lernen macht Spaß, stolz, glücklich und befähigt zu neuen Dingen, zu denen man vor dem Lernen nicht in der Lage war. Lernen hilft, die Welt, die Menschen, Alles ein bisschen besser zu verstehen. Öffnet Perspektiven. Schärft das Selbstbewusstsein und den Blick.


Wenn Lernen allein keinen Spaß mehr macht, liegt es nicht an der Umgebung. Daran, dass da Catering nicht lecker genug war. Die Sitzmöglichkeiten zu unbequem. Oder der/die Speaker:in nicht visuell attraktiv genug. Und auch nicht an der oder dem OMR. Dann liegt es an uns.


OMR als Institution bietet, jedenfalls digital, die Möglichkeit, sich kostenlos neues Wissen anzueignen. Wenn auch aufwändig verpackt. Aber immerhin.


Die Kritik an OMR als Event bzw., wenn man es verallgemeinert, an Veranstaltungen, die den Kern ihrer Existenz mit anderen Dingen überlagern macht, finde ich, Hoffnung, dass es doch noch Interesse am Lernen gibt. Am Dazulernen ohne auf das Wissen warten zu müssen. Am Zuhören, egal, wie die Person, die lehrt aussieht, ob man ihren Namen schon kennt, oder ihn eben erst kennenlernt. Und auch, wenn nicht jeder die Rhetorik von Vera F. Birkenbihl beherrscht.


Die große Diskrepanz ist, dass man - um ein Auditorium zu finden - heute reichweitenstark sein muss. Und um reichweitenstark zu werden, muss man auffallen. Dafür reicht Genialität selten aus. Soviel Wissen ist auf der Welt vorhanden, das nie Reichweite haben wird. Weil die Personen, die es haben, kein Bedürfnis nach Verbreitung haben. Weil es ihnen reicht, selbst zu wissen, den Freundeskreis oder die Familie zu inspirieren. Aber niemals tausende von Besucher:innen als Auditorium brauchen. Wenn jemand es schaffen würde, diesem Wissen eine Plattform zu bieten, und es ohne Barrieren zu vermitteln, dann bin ich nächstes Mal da! Und vielleicht auch nicht nur remote ;)





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