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AutorenbildFilialleitung@Ideensupermarkt

Words against Köchelverzeichnis.

Sorry to me, aber kein Text der Welt kann Dinge so beschreiben, wie Musik es kann.

Nicht so treffend, Niemals so innig. Nicht in der Tiefe und niemals mit der alles durchdringenden und begreifenden Weisheit.


Ich rede hier nicht von "Atemlos durch die Nacht", ohne dieses Lied abwerten zu wollen. Auch "Atemlos durch die Nacht" mag zu einem Zeitpunkt im Leben einer Person ein Lebensgefühl treffen. Ich versuche hier, von geistvoller Musik zu schreiben. Von Melodien, Texten und Kompositionen, die Menschen auf Hoch- oder Tiefpunkten ihres Lebens geschaffen haben. Die sich den Raum für Muße nahmen. Die Gedanken in Gefühle und Gefühle in Noten, und Noten in in Tempo, und Tempo in Melodien verwandelten. Solange, bis sie wussten, dass das Gefühl jetzt genau stimmt. Dass es ein Ebenbild des Erlebten ist. Und dass es jetzt etwas ist, das man nur genau damit, nur mit dieser Musik, beschreiben und begreifen kann.


"Unten kommt die Gurke rein" gehört da so wenig dazu, wie eine Kotzlache auf eine Partitur. #nofront


Ich glaube, dass Musik genau deshalb Teil unseres Lebens ist. Immer war. In allen Kulturen besteht. Und in ihrer Weise formuliert, was kein Wort, kein Gespräch, wirklich niemand mit anderen Mitten beschreiben kann. Musik hat die Kraft, Barrieren zu brechen, Rassismus abzuschaffen und Gemeinschaft zu begründen.


Vielleicht ist Musik alles. Die Stimme der Natur, der Seele. Das Feingefühl, der Kosmos, das Erwachen und das Vergehen. Der Streit, der Hass, die Liebe, Trennung, Wiedervereinigung, Verständnis dafür, dass alles sowieso wieder in sich reinfließen wird. Weil nichts verloren geht.


Musik kann alles so schön und natürlich machen. Vielleicht ist Musik Natur. Wenn wir sie genießen, falls wir das können, können wir spüren, wie alles um uns herum schwingt, singt. Ein Lied, das immer wiederkehrt. Ein Kanon von Frühling und Vergänglichkeit, vom Aufwachen, Blinzeln. Einschlafen, Träumen. Vom Versöhnen, Vergeben, Vom Hassen, Vom Krieg. Von Frieden, von Verzweiflung, Angst vor Bluthochdruck, Lungenkrebs oder Haarausfall. Von dem Verfickten Jetzt und Hier. Und von dem, was wir mit Musik besser ertragen oder verstehen können.


Der schönste Tag meines Lebens war im Europapark Rust. Ich werde ihn, solange ich lebe, nie vergessen. Das Hochgefühl in der Achterbahn zu fahren, ohne anzustehen. Das Gruseln in der Geisterbahn wieder und wieder erleben. In dieser düsteren schwarzen Sitzmuschel Platz zu nehmen und sitzen bleiben zu dürfen, und die Fahrt wieder und wieder von Neuem zu genießen. Ich war so begeistert. Ich wünschte mir, alle Menschen der Welt dürften in dieser Geisterbahn fahren und sitzen bleiben und immer wieder fahren und lachen und sich gruselig anschreien und wieder eine Runde fahren. Die Geisterbahn war meine Umarmung für die Welt.


Was mein kindliches Me freute, waren nicht nur die Skelette, sondern ihr amüsierter Totentanz, begleitet von hart klimpernden Klaviertasten, die sich anhörten, als würden Knochen auf Knochen treffen, beim Tanz. Die Absurdität der Wichtigkeit des Jetzt. Als würden die in Szene gesetzten Figuren eh alles schon begriffen haben. Und die Musik vollendete das Ganze zur absolut perfekten Geisterbahn-Komposition. Ich musste so schmunzeln, dass ich heute noch schmunzeln muss. Und mein Tag war sowas von schön, fröhlich, glücklich und unvergesslich.


Props gehen raus an den oder die Geisterbahn-Erfinder:in vom Europapark.







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